Mit 10 Megawatt (MW) installierter Leistung aus einer Photovoltaik-Anlage und 0,25 MW installierter Leistung aus einem eigenen BHKW bieten die Stadtwerke Radolfzell ihren Kunden grünen Strom aus der Region an. Die Nachweise über den nachhaltigen, regionalen Strom erhalten sie durch die Kooperation mit Next Kraftwerke. Die beiden Anlagen, die den Strom liefern sind Teil des Virtuellen Kraftwerks. Next Kraftwerke handelt den Strom der Anlagen im Rahmen der Direktvermarktung an der Börse und konnte so die Verbindung zwischen dem PV-Anlagenbetreiber und den Stadtwerken herstellen.
„Die Stadtwerke Radolfzell sind auf uns zu gekommen und haben gefragt, welche Anlagen aus unserem Pool sich in dem zulässigen Radius befinden, weil sie gerne den Anteil des Grünstroms für ihre Kunden erhöhen wollten“, erklärt Dominik Wernze von Next Kraftwerke. Denn für eine regionale Grünstromkennzeichnung müssen sich Erzeuger und Verbraucher innerhalb eines Radius von 50 Kilometern befinden und die Anlagen in der Direktvermarktung sein. „Als Virtuelles Kraftwerk sind wir in der Vermittlerrolle. In unserem Pool befinden sich rund 10.000 Anlagen der Erneuerbaren Energien. Diese können wir zum Beispiel mit Stadtwerken zusammenbringen, damit diese den grünen Strom aus der Region für ihre Kunden nutzbar machen können“, erklärt Dominik Wernze. Für den Endverbraucher ist der regionale Teil seines Stroms auf der Stromrechnung einsehbar.
Maren Scheck, verantwortlich für Portfoliomanagement und Energiebeschaffung bei den Stadtwerken Radolfzell: „Als regionaler Stromanbieter bauen wir stetig neue Erneuerbare-Energien-Anlagen. Durch die Verwendung von Regionalnachweisen haben wir nun die Möglichkeit, unser Engagement in einem Stromprodukt darzustellen. Auch für unsere Kunden wird der regionale Aspekt immer wichtiger. Mit den Regionalnachweisen können wir ihnen zeigen, dass der Strom aus der Region Radolfzell kommt.“
Neben dem Vorteil für die Endkunden entlastet regional erzeugte und verbrauchte Energie aber auch die Netze, minimiert Übertragungsverluste und schafft Transparenz und Akzeptanz für die Anlagen der Erneuerbaren Energien vor Ort. Dominik Wernze ergänzt: „Regionalnachweise sind außerdem eine Vorbereitung für Anlagen, die demnächst aus der Förderung fallen. Denn dann wird Regionalstrom zwar nicht mehr durch Regional-, wohl aber durch Herkunftsnachweise zertifiziert. Die erforderlichen Prozesse von der Vertragsanbahnung über die Zertifikatsausstellung bis zur Grünstromvermarktung werden aber weiterhin jenen der Regionalnachweise entsprechen. So hat das Regionalnachweisregister jetzt schon einen zukunftsweisenden Charakter.“
Lotte Lehmbruck
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