In den vergangenen drei Blog-Beiträgen zum Thema Lastmanagement haben wir verschiedene Bereiche beleuchtet, in denen sich entweder Betriebskosten reduzieren beziehungsweise zusätzliche Gewinne generieren lassen.
Sowohl die Gewinne als auch die Einsparnisse basieren auf einem Plus an Flexibilität. Um dieses mehr an Flexibilität beziffern zu können, haben wir uns dafür entschieden, den Begriff des Flexibilitätswerts einzuführen. Diesen stellen wir uns zwar nicht als feste Größe vor, aber er könnte eine Orientierung dazu liefern, die zusätzlichen Erlös- oder Einsparpotenziale in einem speziellen Unternehmen zu beziffern. Angefangen bei einer Reduktion von Strombezugskosten entweder über einen speziellen Fahrplan oder eine automatische Steuerung der Last, über die Bereitstellung von Systemdienstleistungen aus den Eigenerzeugungsanlagen des Betriebes bis hin zur Vorhaltung eines Lastbandes zur Erbringung von Regelleistungen aus dem eigentlichen Produktionsprozess – die Möglichkeiten sind zahlreich.
Viele dieser Optionen lassen sich über die Anbindung an ein virtuelles Kraftwerk viertelstundengenau ausschöpfen. Das oberste Kriterium bei der Bewertung, inwieweit diese Potenziale von industriellen Stromverbrauchern genutzt werden können, muss nichtsdestotrotz die Einhaltung des originären Produktionsfahrplans und -aufkommens sein. Die Nutzung von Flexibilität stellt lediglich einen wirtschaftlichen Mehrwert beziehungsweise eine wirtschaftliche Optimierung dar. Die leittechnische Anbindung von Industriestandorten an ein virtuelles Kraftwerk ist in diesem Zusammenhang kein Muss, sie ist letztlich abhängig von dem gewählten Vermarktungskonzept.
Dieser Einschätzung folgend gilt es noch einmal festzuhalten, dass pauschale Aussagen über Einsatzbereiche und Machbarkeiten nicht möglich sind. Es ist viel mehr entscheidend, jeden Industrieprozess detailliert anzuschauen und zu prüfen, auf welchen Märkten sich der Flexibilitätswert heben lässt. Mitunter sind lediglich sehr spezielle Anwendungsbereiche oder etwa Kombinationen verschiedener Vermarktungsmöglichkeiten denkbar.
Denn in den kommenden Jahren wird die Prüfung und etwaige Umsetzung des Flexibilitätswerts in bare Münze immer wichtiger werden. So viel ist sicher: die Stromlandschaft wird sich in Zukunft noch weiter in Richtung Erneuerbare Energien verschieben. Dies bedeutet auch, dass sich der Anteil an volatil einspeisenden Energieträgern erhöhen wird.
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