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Lesedauer: 2 min.
von Nils Quak / 2 September 2019
J Ho Lee from Haezoom

Spotlight NEMOCS: VPP-Entwicklung mit Haezoom

Der Weg zu einer nachhaltigen Energielandschaft – vor allem in Ländern ohne etablierte Förderprogramme für erneuerbare Energien – ist ein großes Unterfangen, das aber auch viel Raum für neue Chancen lässt. Südkorea ist ein Land, das sich noch in den ersten Schritten zum Aufbau einer dezentralen Stromwirtschaft mit hohem Anteil an Erneuerbaren Energien befindet. Haezoom ist ein Start-up aus Seoul, das sich auf die Solarstromerzeugung spezialisiert hat. Gemeinsam mit Next Kraftwerke möchte das Unternehmen die Möglichkeiten des Einsatzes eines Virtuellen Kraftwerks ausloten. Wir sprachen mit J-Ho Lee, Product Owner (PO) von Haezoom, und Felix Jedamzik, Key Account Manager NEMOCS bei Next Kraftwerke.

Nils Quak: Warum möchte Haezoom in das Geschäft mit Virtuellen Kraftwerken einsteigen?


J-Ho Lee: Eine der Herausforderungen, mit der wir uns gerade konfrontiert sehen, sind lückenhafte Daten und Prognosen in der Solarstromproduktion. Um diese Herausforderung besser zu meistern, haben wir die Haezoom SolarMap entwickelt - eine solare Prognosekarte. Ein Virtuelles Kraftwerk ist in diesem Kontext ein gutes Werkzeug, um die Stromproduktion noch effizienter zu gestalten. 
2016 waren wir das einzige Start-up, das als Aggregator am Pilotprogramm für dezentrale Stromproduktion teilgenommen hat. 2019 haben wir als erster registrierter Aggregator unsere Arbeit aufgenommen und verwalten mittlerweile über 2.800 PV-Anlagen in ganz Korea. Ein Virtuelles Kraftwerk ist da ein wichtiges Element, das uns einen entscheidenden Entwicklungsschritt ermöglichen kann. 

Nils Quak: Aus welchen Gründen haben Sie sich für Next Kraftwerke entschieden?


J-Ho Lee: Bei unserer Recherche sind wir immer wieder über Next Kraftwerke gestolpert. Nachdem wir uns näher mit dem Unternehmen beschäftigt haben, war uns schnell klar, dass wir uns gerade wegen der langjährigen Erfahrung im Markt für Next Kraftwerke entscheiden möchten. Insbesondere das Portfolio von damals über 4,5 GW an aggregierter Leistung hat uns überzeugt. 

Nils Quak: Wie gestaltete sich der Prozess des Aufbaus eines Virtuellen Kraftwerks? Wie entwickelt sich der Markt in Korea?


J-Ho Lee: Wie bereits erwähnt, ist der koreanische Energiemarkt noch nicht liberalisiert und es gibt noch umfangreiche Regelungen. Im Dezember 2018 wurde das „Small-scale Electricity Aggregator Programme" eingeführt, das man als Frühphase eines VPP-Marktes sehen kann. Um den neuen Markt zu erschließen und zu beleben, haben sich 18 Aggregatoren auf Initiative von Haezoom zusammengeschlossen, um am 30. April 2019 den „Council of Electricity Aggregators“ zu bilden, dessen Vorsitz Haezoom hält. Dieser Rat plant, der Politik Maßnahmen zu empfehlen, die einen entsprechenden den Markt voranbringen sollen.

Nils Quak: Was sind Ihre nächsten Schritte / Pläne für die Zukunft?


J-Ho Lee: Haezoom möchte ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt mit Next Kraftwerke durchführen, um den europäische VPP-Ansatz in Korea zu testen und die Ergebnisse zur Weiterentwicklung unseres Programms für Stromaggregation zu nutzten.

Nils Quak: Felix, möchtest du etwas hinzufügen? Wie wird ein VPP aus Anbietersicht eingerichtet?


Felix Jedamzik: Die Einrichtung eines Virtuellen Kraftwerks ist immer eine individuelle Aufgabe, da die Anforderungen von Land zu Land und zwischen den verschiedenen Anwendungsfällen sehr unterschiedlich ausfallen können. Wir sind davon überzeugt, problemlos ein VPP nach den Bedürfnissen unserer Kunden einrichten zu können. Gleichzeitig bringt uns jede neue Installation auch neues Wissen über verschiedene komplizierte Details, die wir dann in unsere Toolbox für das Einrichten von VPPs aufnehmen können. Es hilft uns auch, die einzelnen Strommärkte in den verschiedenen Ländern auf einer viel detaillierteren Ebene zu verstehen. 

 

Hinweis: Next Kraftwerke übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der Angaben. Der vorliegende Beitrag dient lediglich der Information und ersetzt keine individuelle Rechtsberatung.

Nils Quak

Nils Quak

Marketing Manager