Eine kleine, kurvenreiche Straße führt von Ludwigshafen am Bodensee durch einen dichten Laubwald auf den Sipplinger Berg. Dessen Plateau, mit weitem Blick über das schwäbische Meer bis zu den Alpen, bedeckt die riesige und dennoch nahezu unsichtbar in die Landschaft eingebettete Aufbereitungsanlage des Zweckverbands Bodensee Wasserversorgung. Gemeinsam mit dem Seepumpwerk Süßenmühle, welches 310 Meter unterhalb des Berges das Rohwasser aus dem Bodensee fördert, bildet die Anlage das größte Wasserwerk Deutschlands.
Christoph Drusenbaum, Ingenieur im Förder- und Aufbereitungsbetrieb beim Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung, ist beim baden-württembergischen Fernwasserversorger unter anderem für die Energiebeschaffung verantwortlich. Der von ihm eingekaufte Strom speist die insgesamt 54 Megawatt an installierter Pumpleistung am Standort Sipplingen, welche durchschnittlich 356.000 Kubikmeter Rohwasser pro Tag aus dem Bodensee fördern.
Das Bodenseewasser gelangt nach Aufbereitung mit Mikrofiltern, Ozonierung und einer Sandfilteranlage in die Speicher des Wasserwerks und von dort weiter zu den Verbrauchern in Stuttgart und ganz Baden-Württemberg. Mit einem Jahresverbrauch von 150 Gigawattstunden an Strom, die vorwiegend für die Pumpleistung anfallen, kommt der Energiebeschaffung besondere Verantwortung zu. Als Ingenieur mit Studienschwerpunkt Erneuerbare Energien sucht Christoph Drusenbaum daher kontinuierlich nach Möglichkeiten zur Verbesserung der Energie- und Kosteneffizienz und hat diese im flexiblen Stromtarif bei Next Kraftwerke gefunden.
Denn seit 2016 bietet Next Kraftwerke mit dem Produkt „Best of 96“ einen variablen Strombelieferungsvertrag an, der die Preisschwankungen an der Strombörse für Industrie- und Gewerbekunden direkt nutzbar macht. Auf die Viertelstunde genau können diese ihre Verbrauchsprozesse von teure in günstigere Zeitzonen des Tages verlagern.
„Jährlich können wir durch diese Optimierungen im Strombezug einen sechsstelligen Betrag an Stromkosten einsparen“ freut sich Christoph Drusenbaum, schränkt allerdings ein: „Bei Strombezugskosten von insgesamt grob 20 Millionen Euro pro Jahr ist dies natürlich nur ein Anteil im einstelligen Prozentbereich. Mit den Ergebnissen unserer Zusammenarbeit sind wir aber durchaus zufrieden.“
Zur Anpassung des Verbrauchs können die vier 8-MW-Pumpen und die zwei 11-MW-Pumpen ab- oder zugeschaltet werden. „Hier ist natürlich zu berücksichtigen, dass die Anzahl der Schaltvorgänge begrenzt ist. Um ein Pumpe zu starten, müssen Schwungmassen der Pumpen mit mehreren Tonnen in Bewegung gebracht werden.“ erklärt Christoph Drusenbaum.
Der Ingenieur schätzt die problemlose Kommunikation mit den Spezialisten von Next Kraftwerke: „Ich empfinde die Atmosphäre als sehr angenehm und pragmatisch – nicht zuletzt durch die ausgewogene Vertragsgestaltung mit dem Profit-Share-Modell des Stromtarifs. Auch der Support bei der technischen Ausgestaltung der Kommunikation über die REST-API-Schnittstelle war sehr zuvorkommend und hilfsbereit.“ Über die REST-API übermittelt Next Kraftwerke die Strompreise an das Wasserwerk während das Wasserwerk auf dem gleichen Weg seinen Fahrplan zurück ans Virtuelle Kraftwerk sendet.
So ist nicht nur der Ingenieur, sondern auch der Zweckverband zufrieden: Denn niedrigere Strombezugskosten bedeuten mehr Geld für die Infrastruktur und den Ausbau der erneuerbaren Stromversorgung des Pumpwerks für vier Millionen Baden-Württemberger Wasserverbraucher.
Installierte Leistung des Pumpwerks Süßenmühle: | 55 MW |
davon bereitgestellte Flexibilität: | 32 MW |
Durchschnittlicher Stromverbrauch der Pumpen pro Jahr: | 150.000 MWh |
Rohrleitungslänge: | über 1.700 km |
Homepage: | Homepage of the Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung |
Eingesetztes Produkt: | Variabler Stromtarif Best of 96 |