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Example of a biogas plant on peak load operation in the VPP of Next Kraftwerke

Flexibilität ist das Zauberwort

Die zwei am Standort des Agrar-Technologie-Zentrums (ATZ) in Melle bei Osnabrück installierten BHKW erzeugen hinter den massiven Sichtbetonwänden im Maschinenraum ordentlich Lärm. Ein gutes Zeichen in einer Biogasanlage, natürlich. 

Inhaltsverzeichnis

  1. Kennzahlen

„Wir fahren jetzt nach Fahrplan“, erklärt Betriebsleiter Dirk Meyerdrees, „und gerade geben wir richtig Zunder!“. Zum 1. Januar 2012 – also zum frühestmöglichen Zeitpunkt – wechselte die Biogasanlage von BioConstruct in das nach EEG 2012 neu eingeführte Marktprämienmodell. Ziel des Marktprämienmodells ist es, die Integration der erneuerbaren Energien am Markt zu fördern. Für den Betriebsführer Meyerdrees bedeutet dies, jetzt die Anlage möglichst flexibel zu fahren, um den durchschnittlich zu erzielenden Börsenpreis zu toppen. Anders gesagt: Die Anlage produziert zu sogenannten Peakzeiten, wenn die Stromnachfrage besonders hoch und der Strom besonders teuer ist. Der Fahrplan für die Stromerzeugung wird wöchentlich von Next Kraftwerke erstellt und der Anlage in Melle zur Verfügung gestellt.

„Bereits in den ersten beiden Monaten des Jahres 2012 konnten wir gemeinsam mit Next Kraftwerke den durchschnittlichen Monatspreis an der Strombörse übertreffen“, führt Meyerdrees aus. Allein über die Direktvermarktung des in Melle produzierten Biogasstroms erreicht die Anlage einen deutlichen Mehrerlös gegenüber der bisherigen fixen EEG-Vergütung. Hinzu kommen noch Mehreinnahmen aus dem Fahrplanmanagement und der Flexibilitätsprämie, die für Anlagen in flexibler Fahrweise gezahlt wird. Und seit die Next-Box zur Fernsteuerung der Anlage aus der Leitwarte von Next Kraftwerke installiert ist, erzielt die Anlage in Melle zusätzlich Einnahmen am Regelenergiemarkt, indem sie regelmäßig sowohl Minutenreserve als auch Sekundärreserve bereit stellt. Erleichtert wird das Projekt durch die Bauweise der Anlage, die kein Zufall ist, wie Meyerdrees betont: „Wir haben schon immer auf Flexibilität geachtet, von der Verteilung der BHKW über den Fermenterbau bis hin zu unseren Gasspeichern. Grundsätzlich ist jede Biogasanlage regelbar, doch es gibt schon einige zusätzliche Bausteine, um die Regelbarkeit zu erhöhen. Mit Next Kraftwerke haben wir einen Handelspartner gefunden, der die Flexibilität unserer Anlage auf dem Strommarkt in bare Münze umwandelt.“

Darüber hinaus versorgen die Satelliten-BHKW über Pufferspeicher ein Freibad, einen Kindergarten, eine Sporthalle, eine Schule und ein Bürogebäude mit Wärme. Die Standort-BHKW beliefern über das Nahwärmenetz einige Nachbarn der Biogasanlage sowie das firmeneigene Bürogebäude. Der Gesamtwirkungsgrad der Anlage beträgt 70-80%.

Kennzahlen

2 Standort-BHKW: Zusammen 340 kW
2 Satelliten-BHKW: Zusammen 740 kW
Gasspeichervolumen:2x 741 m³, max. 3 Stunden
Gärrestelager 1: 2.600 m³, max. 10 Stunden
Gärrestelager 2:1.980 m³, max. 8 Stunden
Partnerwebsite: Mehr über unseren Projektpartner die Biogasanlage Krukum (ATZ)
Eingesetzte Produkte:Direktvermarktung, Regelenergie und Bedarfsgerechte Erzeugung