Der Antrag von Next Kraftwerke Toshiba Corporation (im Folgenden "TNK") und Toshiba Energy Systems and Solutions (im Folgenden "Toshiba ESS") für ein Pilotprojekt zur Vernetzung Erneuerbarer Energien ist vom japanischen Wirtschaftsministerium angenommen worden. In dem nun genehmigten Projekt ist TNK der Konsortialführer. Das Konsortium wird insgesamt 1,2GW an Kraftwerkskapazität der Erneuerbaren Energien steuern.
Das Projekt startet sofort und zielt darauf ab, ein stabiles und effizientes Netzwerk aus dezentralen Energieanlagen aufzubauen und dabei neue Technologien zur Prognose und zum Schwankungsausgleich Erneuerbarer Energien einzusetzen. Außerdem soll das Projekt die für die Steuerung der vernetzten Anlagen erforderlichen Technologien aufzeigen, indem schwankende erneuerbare Energieerzeugung wie Solar- und Windkraftanlagen mit anderen dezentralen Energieressourcen wie Batteriespeichern kombiniert werden. Zur Umsetzung des Projekts wird ein Konsortium [1] von 17 angehenden Aggregatoren für Erneuerbare Energien und 11 weiteren involvierten Unternehmen aus dem japanischen Energiesektor einschließlich Toshiba ESS gebildet.
In Japan wurde die Einführung von erneuerbaren Energien bisher durch eine FIT [2]-Regelung – entsprechend der fixen EEG-Einspeisevergütung in Deutschland – vorangetrieben. Nach der im April 2021 erfolgten Etablierung und Öffnung des japanischen Regelenergiemarkts erwarten die Marktakteure nun eine verstärkte Beteiligung der Erneuerbaren Energien bei der Beseitigung von Netzfrequenzschwankungen. Die FIT-Regulierung wird im April 2022 zudem in eine FIP [3]-Regulierung – entsprechend des deutschen Marktprämienmodells – übergehen, um die Marktintegration der Erneuerbaren Energien weiter zu fördern. Unter der FIP-Regulierung müssen grüne Stromerzeuger ihre geplante Erzeugung auf der Grundlage einer genauen Erzeugungsprognose [4] mit der Stromnachfrage abstimmen und auf Marktrisiken reagieren, indem sie den Stromhandel entsprechend der volatilen Strommarktpreise aktiv gestalten und optimieren.
In dem Projekt wird das Konsortium verschiedene Konzepte zur Optimierung von Erzeugungsprognosen, Batteriesteuerung und Markthandelsstrategien evaluieren sowie Methoden zur Vermeidung von Ungleichgewichten [5] anwenden, bei denen Bilanzkreise von Stromerzeugern mit Verbrauchsbilanzkreisen koordiniert werden. Zudem werden die beteiligten Unternehmen die Rolle von Aggregatoren bei der Vermeidung von Ausgleichsenergierisiken und damit bei der Verbesserung der Rentabilität untersuchen und schärfen. Darüber hinaus wird das Konsortium Produkte zur Risikoabsicherung sowie technische und kommerzielle Lösungen für Erneuerbare-Energien-Aggregatoren untersuchen, die auf dem Know-How basieren, das der größte europäische Aggregator Erneuerbarer Energien, Next Kraftwerke, einbringt.
Hideki Shingai, CEO von TNK und Marketing Executive der Geschäftseinheit für erneuerbare Energien bei Toshiba ESS, kommentiert dieses Projekt: "Wir sind stolz darauf, dass dieses Projekt angenommen wurde. Um eine kohlenstoffneutrale Stromerzeugung zu realisieren, ist es unerlässlich, erneuerbare Energien unabhängiger zu machen, und die FIP-Regelung ist ein erster Schritt in diese Richtung. Wir möchten gemeinsam mit den Partnern in diesem Pilotprojekt ein Umfeld schaffen, in dem Aggregatoren ihre Rolle als Drehscheibe für die kostengünstige und stabile Versorgung mit Erneuerbarer Energie spielen können, indem sie Anlagen der Erneuerbaren Energien mit Netzanlagen und Endverbrauchern miteinander vernetzen."
Lotte Lehmbruck
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