Was ist der
OTC-Handel?Definition
Ein Käufer und ein Verkäufer schließen einen Kaufvertrag, der Verkäufer reicht das Produkt über die Ladentheke (englisch „counter“) – fertig ist der „Over the Counter“ oder kurz OTC-Handel. Auch wenn im Stromhandel natürlich keine physisch existierenden Waren überreicht werden können, taugt das Beispiel durchaus, um ein außerbörsliches Stromhandelsgeschäft im OTC-Handel, der in Deutschland auch Freiverkehrshandel oder Direkthandel genannt wird, zu erklären. Der OTC-Handel ist somit der außerbörsliche Handel von Strom ohne zwischengeschaltete Instanzen oder Clearingstellen.
Im OTC-Handel müssen sich die Geschäftspartner kennen oder über einen Broker Kontakt aufnehmen. Zustande kommen die Geschäfte auf Online-Handelsplattformen oder über Brokerunternehmen. Die Beteiligten vereinbaren die Stromhandelsverträge individuell und bilateral, allerdings setzen sich zunehmend vertragliche Standards zur Vereinfachung und Risikominimierung durch. In Deutschland wird nach wie vor ein Großteil - rund drei Viertel - der Strommarktgeschäfte im OTC-Handel abgewickelt, wobei er noch eine größere Relevanz für Strom aus konventionellen als aus erneuerbaren Quellen besitzt.