Was ist die
Sektorkopplung?DefinitionDie
Sektorkopplung löst die traditionelle Trennung der Energiesektoren Elektrizität, Wärme- und Kälteversorgung sowie Verkehr und industrielle Verbrauchsprozesse zugunsten eines ganzheitlichen Ansatzes ab.
Ziel der Sektorkopplung ist die
Dekarbonisierung der Volkswirtschaft durch eine möglichst vollständige Umstellung der Energieversorgung auf Strom („
All Electric Society“) – in Deutschland aufgrund des beschlossenen Kernenergieausstiegs insbesondere auf Strom aus Erneuerbaren Energien. Eine Voraussetzung dafür ist die Nutzung aller Flexibilitätspotenziale von Erzeugern, Verbrauchern und Speichern von Energie in den unterschiedlichen Formen.
Die Erneuerbaren Energien haben in den ersten beiden Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts gezeigt, dass sie einen immer größeren Anteil des deutschen Strombedarfs versorgungssicher decken können. Es ist also bereits gelungen, die Stromversorgung zu einem beträchtlichen Teil zu dekarbonisieren. Derzeitiges Hauptproblem der Sektorenkopplung ist, diesen Erfolg auf die energie- und emissionsintensiven Sektoren Verkehr, Wärmeversorgung, Landwirtschaft und Schwerindustrie auszudehnen. Wichtigstes volkswirtschaftliches Ziel aus der Perspektive des Klimaschutzes ist es daher, den Erfolg der Erneuerbaren Energien im Strommarkt durch eine Kopplung aller energieerzeugenden und -verbrauchenden sowie -speichernden Sektoren der Volkswirtschaft zu wiederholen. Diese Sektorenkopplung soll, primär basierend auf erneuerbar erzeugtem Strom, einen Netto-Null-CO2-Ausstoß in Deutschland in naher Zukunft erreichbar machen.