Das Ausflugsschiff St. Nikolaus hat eine für sie ungewöhnliche Testfahrt bestanden: Sie ist erfolgreich die Doppelhöckerkurve gefahren, die zur Präqualifikation für die Primärregelleistung (PRL) erforderlich ist. In der Regelzone von Amprion kann sie nun nach erfolgter Präqualifikation PRL bereitstellen und stabilisiert damit das deutsche Stromnetz.
Die St. Nikolaus ist ein Ausflugsschiff der Rursee Schifffahrt. Im Sommer transportiert sie bis zu 250 Fahrgäste auf dem Obersee. Der Obersee ist ein Gewässer mit besonderen Ansprüchen, denn er dient auch als Trinkwasserspeicher. Die von der Lux Werft aus Mondorf gebaute St. Nikolaus darf auf dem See fahren, weil sie einen nachhaltigen elektrischen Antrieb besitzt, der keine Rückstände im Wasser hinterlässt. Die Lithium-Ionen-Batterie besitzt eine Speicherkapazität von rund 560 kWh. Das reicht aus, um zehn Stunden ohne Aufladen zu fahren.
In den Wintermonaten, wenn sie keine Passagiere transportiert und vor Anker liegt, kann sie nun ihre Batterie dazu einsetzen, Regelenergie bereitzustellen. Die Primärregelleistung federt vor allem kurzfristige Laständerungen im Stromnetz ab. Ihre Angebotsleistung muss daher innerhalb von maximal 30 Sekunden vollständig erbracht werden und für mindestens 15 Minuten durchgehend zur Verfügung stehen. Dass sie dazu in der Lage ist, hat die St. Nikolaus nun bei ihrer Testfahrt gezeigt.
Lotte Lehmbruck
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